Dies ist eine archivierte Version der Seite geschichte-des-funkwesens.de vom 10.07.2023. Die Seite hat eine eingeschränkte Funktionalität und wird nicht mehr aktualisiert. Verantwortlich für die Seite ist die GFGF e.V.
Zur Startseite des Archivs. Zur Webseite der GFGF e.V.

Radios
header

Geschichte des Funkwesens

header

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

Radio Radiotechnische Fabrik IKA Litzmannstadt
Deutscher Kleinempfänger     DKE
Hersteller:   Radiotechnische Fabrik IKA Litzmannstadt


Baujahr: 1940 - 1942 (44)
B x H x T (mm): 243 x 242 x 137
Gewicht (kg): 1,931
Gerätenummer: 95203
Originalpreis: 35,00 RM
Spannungsversorgung: Netz 110 / 150 / 220 V (110 - 240 V) Allstrom
Gehäuse: Bakelit
Röhren: 2: VY 2, VCL 11
Lautsprecher: Freischwinger G. Fr. (weiter unbekannt) statisch
Empfangsprinzip: Geradeaus
Anzahl Kreise: 1
Wellenbereiche: LW, MW (200 - 2000 m)
Der "Deutsche Kleinempfänger" und sein Vorgänger "Deutscher Kleinempfänger 1938" wurde im Volksmund als "Goebbelsschnauze" bezeichnet. Dieses Radio wurde als "Gemeinschaftsempfänger" im besetzten Polen hergestellt. Das Gehäuse aus Preßstoff (Bakelit) ist dunkelbraun. Die Umschaltung des Empfangsbereiches erfolgte selbsttätig beim Durchdrehen des Abstimmrades, ohne Anschlag. Der Schalter befindet sich auf dem Abstimmdrehko aus Trolitul (Papier-Drehkondensator) und wird über eine Nockenscheibe betätigt.
Da die Fertigung unter deutscher Besetzung nur während des Krieges stattfand, wurden nur "Sparmodelle" gebaut. Hier mit Drossel, jedoch ohne Gittervorspannungsregler. Der Lautsprecher hat Befestigungsohren.
Prägung Gehäuse innen: "Reichsrundfunk WD 52 RJ".

Aufschrift auf der Rückwand:
"Zur Beachtung! Dieses Gerät darf nur für Hörrundfunk-Empfang, Hochfrequenz-Draht-Hörrundfunk-Empfang einschl. Empfang von E.W.-Rundfunk, Drahthörrundfunk-Endverstärkung beim einzelnen Teilnehmer, nichtsynchronisierte Schallplattenwiedergabe, Mikrophon-Lautsprecher-Übertragung, Hörrundfunk-Empfangsverstärkung und nichtsynchronisiertes Schneiden von Tonfolien (ohne Vervielfältigung) benutzt werden".

Trotz strenger Auflagen von den damaligen Alliierten (USA, GB, UdSSR, Frankreich) zur "Entnazifizierung" entging dieses Radio dieser. Die Nicht-Einhaltung war eine Straftat und wurde z.B. mit Zuchthaus bestraft.
Dieses Radio wurde nicht "entnazifiziert". Das Emblem (Hakenkreuz) auf der Vorderseite des Gehäuses ist vorhanden.

Dieser "Deutsche Kleinempfänger" wird in verschiedenen Quellen auch als "Deutscher Kleinempfänger / DKE 1939 (ff.)" oder als "Deutscher Kleinempfänger / DKE Sparmodell" bezeichnet.

Letzte Änderung dieser Seite: 22.09.2022